Donnerstag, 9. März 2006
Koloniales Zentrum, Guayasamin
Heute schicken wir Euch liebe Gruesse aus Bellavista, einem sehr schoenen Stadtteil von Quito, wo man einen Blick ueber die Stadt hat. Hier ist auch die Capilla del Hombre von Guayasamin - einem der bekanntesten zeitgenoessischen Kuenstler nach Picasso, wie wir gerade erfahren haben. Seine Bilder sind schoen und bedrueckend zugleich. Sie haben meistens die Unterdrueckung von Menschen auf der ganzen Welt zum Thema, von den Indianern, schwarzen Sklaven, Kriegswaisen und so weiter. Aber die Farben leuchten wunderschoen. Mir gefallen die Bilder am besten, die die Familie, die Mutterliebe zum Thema haben. Fazit: sehr empfehlenswertes Museum, fuer alle, die mal nach Quito kommen.
http://www.guayasamin.com/pages/index.html

Hier regnet es leider ziemlich oft und dann wird es auch recht frisch. Man darf nicht vergessen, dass es hier kein kochenheisses Wasser zum Duschen und eine Heizung gibt, die einem helfen, sich wieder aufzuwaermen, wenn man nach Hause kommt. Nichtsdestotrotz waren wir fleissig Einkaufen im historischen Zentrum von Quito. Der lange Weg im Bus wird uns immer wieder von fliegenden Haendlern mit interessantem Angebot vom Regenschirm ueber Buntstifte bis hin zu kopierten DVDs verkuerzt, von ohrenbetaeubender Musik aller Couleur (bevorzugt aber Schnulzen) in den Bussen und von den vielen Menschen, die man hier auf den Strassen sehen kann. Ein Freund von uns meinte gar, Deutschland habe weniger Einwohner als Ecuador, weil so wenige Leute unterwegs sind...

Die beiden Rottweiler haben mich inzwischen uebrigens relativ lieb - umgekehrt auch. Max, der frechere von beiden, gibt brav Pfote, Neròn ist noch etwas aengstlicher.

Gestern wurde Willys Bruder Mecias 16. Es gab eine ganz ganz leckere Torte mit FRISCHEN Erdbeeren. Wir haben fuer ihn gesungen und danach Mensch aergere Dich nicht aus der Ravensburger Spielesammlung gespielt.

Vorgestern ist das Licht 6 Std. lang ausgefallen. Zum Glueck kriegt man den Gasherd auch mit Streichhoelzern an, so dass wir keinen Hunger leiden mussten. Ploetzlich war es ganz still im Viertel, wo normalerweise immer irgendwo laut Musik zu hoeren ist oder ein Fernseher, der die Nachbarschaft ueber den neuesten Klatsch informiert. Wir haben uns bei Kerzenschein in der Kueche versammelt und alte Familienfotos - unter anderem von Willys Taufe - angeschaut.
Dann sind noch Gemeindebrueder und -schwestern von Willys Mama gekommen und haben uns begruesst und ans Herz gelegt, dass wir doch bald mal fuer Nachwuchs sorgen sollen... Gott hatte kein Einsehen: ihre Versammlung im Wohnzimmer fand auch bei Kerzenschein statt. Das Licht kam wieder, als ich mir gerade die Zaehne geputzt hatte und auf dem Weg ins Bett war.

Bis naechstes Mal gruessen wir Euch herzlich. N & W

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