Montag, 20. März 2006
Amazonien
So, da sind wir wieder – mit einem schoenen und wie ueblich regnerischen Gruss aus Quito. Als erstes: Vielen herzlichen Dank fuer Eure Kommentare. Wir haben uns ich riesig darueber gefreut und Euch auch unter Euren jeweiligen Pseudonymen wiedererkannt.

Wir waren letzte Woche im ecuadorianischen Amazonien. Sonntag Nacht haben wir den Bus von Quito zum Puerto Cuyabeno genommen und sind nach 12 Stunden (fuer 10 USD) gut dort angekommen. Am Montag um 9:40 umhuellte uns endlich die langersehnte Waerme der Tropen (Quito liegt eindeutig zu weit oben) und der wuerzige Duft des tropischen Regenwaldes – etwas Faeulnis, ganz viel Gewaechshaus, Blumenduft und Insektengezirpe. Unser Guide Rómulo und sein indianischer Helfer Federico erwarteten uns bereits mit dem Kanu und auf gings 15 Minuten den Fluss entlang bis zum „Campamento“: palmenbedeckte Huetten auf Stelzen, wo wir ein riesiges Bett unter einem noch groesseren Moskitonetz vorfanden. Die Huetten an sich haben dort keine Fenster und Tueren – daher ist es umso beruhigender, wenn man das Netz ganz fest um das Bett herum festzurrt.
Nach einem kraeftigen Fruehstueck ging es los zum ersten 1,5 stuendigen Spaziergang in Gummistiefeln. Rómulo fand fuer uns kleine Froesche, Spinnen, natuerlichen Nagellack, Heilpflanzen, Zirpen, Libellen, Voegel, Ameisen, Kaefer, und wir sogen den Duft des Dschungels tief in uns ein (und reinigten unsere Lungen dabei von Ueberbleibseln der dunklen Abgaswolken Quitos). Zurueck im Campamento legten wir uns zwei Minuten zum Ausruhen aufs Bett und schliefen dabei beide so tief ein, dass uns Rómulos Mutter zum Mittagessen persoenlich abholen musste – alles Rufen und Glockenlaeuten konnte uns nicht aus unserem Schlaf auferwecken. Das Essen war lecker – vegetarisch, weil die Lebensmittelkiste mit dem Fleisch, die das Reisebuero aus Quito mit dem Bus (12 Std.!) mitgeschickt hatte, am Busbahnhof geklaut worden ist. Und das kam so: Camille (Franzoesin) und Joseph (Libanese), das Paar, mit dem wir eine kleine aber feine Reisegruppe bildeten, standen am Bahnhof und unterhielten sich mit dem Typen vom Reisebuero darueber, dass man gut aufpassen muss mit seinem Rucksack – insbesondere am Terminal, wo alles Gesindel nach Touristen mit viel Dollars im Geldbeutel Ausschau haelt. Neben ihnen standen drei Kisten mit Lebensmittel, die uns ueber unseren Aufenthalt hinweghelfen sollten. Ploetzlich Joseph: „Waren da nicht drei Kisten?“ Soviel zur Umsicht von Reisebueroheinis am Terminal Terrestre.

Nach dem (etwas verspaeteten) Mittagessen legten wir uns wieder zwei Minuten hin und mussten wieder persoenlich abgeholt werden – diesmal vom Siona-Indianer Federico, der mit seiner Familie (2 Kinder und nur eine Frau) drei Stunden mit dem Kanu den Fluss Aguarico entlang wohnt und seit drei Monaten als Fuehrer im Campamento arbeitet. Mit ihm paddelten wir etwa eine Stunde auf dem Fluss vor dem Campamento herum und sahen dabei diverse Voegel.
Zurueck im Campamento war es schon dunkel und wir fanden uns bei Kerzenschein – Elektrizitaet gab es keine – im „Speisesaal“ ein. Waehrend wir auf unser Abendessen warteten, angelte Rómulo ploetzlich eine riesige Tarantel vom Balken ueber dem Eingang mit schoenen langen Haaren und glaenzenden Augen. Ich betrachtete sie mit groesster Begeisterung (in Hellabrunn sitzen die Dinger ja hinter fetten Panzerglasscheiben). Dann setzte er sie meinen drei Mitreisenden in die Hand, von wo aus sie bequem einen Spaziergang ueber deren T-Shirts machte. „Wenn sie beisst, dann schreist Du zwar und hast riesige Schmerzen. Sie hat ja lange Zaehne. Aber man stirbt nicht dran.“ Dann kam die Reihe an mich, aber ich streikte standhaft und liess mich lieber einen Riesenfeigling schimpfen. Pfui Teufel. Und im Dunkeln sollten wir in unsere Zimmer gehen!!!
Waehrend des Abendessens bekamen wir dann von Rómulo schoene Geschichten von Schlangen in den einzelnen Schlafzimmern aufgetischt: „Vor zwei Wochen fand eine Amerikanerin eine Schlange zusammengerollt in ihrer Dusche. Sie schrie so laut, dass ich schon dachte, es sei ihr was passiert – dass sie von dem Steg zwischen den Haeusern gefallen ist oder so...“ Meine Freude stieg... dann war es nach einem Bier Zeit, Schlafen zu gehen. „Willy, Du musst mich beschuetzen“, jammerte ich. „Ich bin aber der erste, der schreit“, bekam ich als ueberaus beruhigende Antwort zurueck.
Na ja, halb so schlimm: wir fanden nur eine riesige Spinne ohne Haare – die zu allem Ueberfluss nach kurzer Zeit unauffindbar war – und einen fetten gruenen Frosch auf dem Vorhang zwischen Schlafraum und Klo-/Duschabteil. Ich brauchte trotzdem eine Weile, bis ich einschlief – umgeben von den vielfaeltigen Geraeuschen des Urwalds (Zikaden, Bruellaffen, Voegel, Ochsenfroesche – oder so aehnlich), die im Endeffekt aber eine eher beruhigende Wirkung haben. (Die Franzosen fanden uebrigens eine Tarantel in ihrer Kabine, worueber sie nicht so begeistert waren, auch wenn sie kurz vorher noch todesmutig eine in der Hand hatten).

Am naechsten Morgen wachte ich so ausgeruht wie schon lange nicht mehr auf. Nach dem Fruehstueck stiess noch eine ueberaus kraeftig gebaute Hollaenderin zu uns. Mit ihr und Federico, der sich in die Tracht der Siona geworfen hatte, begaben wir uns auf eine ausfuehrliche Wanderung – wie am Tag zuvor begleitet von den beiden Hunden Explorer (ein Schaeferhund mit kurzen Beinen, falls es sowas gibt) und Silvestre. Wenn es mich am Tag zuvor auch nervte, dass die beiden dauernd zwischen unseren Beinen rumwuselten, so lernte ich ihre Anwesenheit nun zu schaetzen. Denn nach wenigen Metern stiessen wir auf eine kleine aber hochgiftige Schlange namens X, die gleich Explorer anfallen wollte und umgekehrt. Federico machte kurzen Prozess und hackte mit der Machete den Kopf der Schlange ab. (ohne Gegengift stirbt ein Mensch am Biss einer solchen Schlange nach ca. 15 Min. Zum Glueck bringt der Urwald aber auch das Gegengift hervor – man muss es nur kennen).
Dann gingen wir weiter bergauf und bergab. In den Baeumen huepften Miniaffen herum, ein Tukan flog ueber uns, wir probierten mini-kleine „Zitronenameisen“, die tatsaechlich lecker nach Zitrone schmecken – weil sie auf einem Zitronenbaum wohnen, wir weckten kleine Fledermaeuse, die in den Luftwurzeln eines Baumes wohnen, auf. Federico flocht uns einen Rucksack aus einem Palmenblatt und schnitzte in Windeseile aus einem Ast einen extrem spitzen Pfeil, der ohne Kraftaufwand jedes Blatt durchbohrte. „Und hier aus diesen Aesten bauen wir Lanzen“, erklaerte er uns ein paar Schritte weiter. „Die benutzen wir zum Jagen, weil wir Kugeln sparen muessen.“ Er zeigte uns, wie sie aus Blattfasern rissfeste Seile machen fuer Haengematten zum Beispiel. Er warnte uns vor den grossen Congas-Ameisen und vor den kleinen Feuerameisen und zeigte uns die Pflanzen, mit denen wir die entsprechenden Bisse behandeln koennen. Einziger Wermutstropfen: sein Spanisch hatte gewisse Grenzen, von unseren Siona-Kenntnissen ganz zu schweigen, und auch die kulturellen Grenzen waren deutlich spuerbar. Vor allem wenn wir in seinen Augen komische Fragen stellten. Zum Beispiel: Warum verrotten die Baeume, die im Wasser wachsen unten nicht? Seine Antwort bestand dann aus einem aeusserst witzigen Gekicher und dem beruehmten „Das ist halt so. So wachsen die halt“.
Nach ca. 2 Std. wagte unsere Hollaendische Freundin zu fragen, ob wir schon wieder auf dem Rueckweg seien. Antwort wieder Kichern und: „noch 20 Min., dann gehen wir wieder zurueck.“ Von dem Zeitpunkt an war es um die Kraefte und den Willen der guten Frau geschehen, sie bekam Atemnoete und Schwindelanfaelle und wollte alle paar Minuten Pause machen. Hinsetzen war meistens nicht: Stacheln, Ameisen, Dickicht... Wir bewunderten in den Pausen unsererseits die farbenfrohen Schmetterlinge, Tausendfuessler, fette Raupen, spielten ein bisschen Tarzan... Der Siona Federico bekam es langsam mit der Angst zu tun: „Jetzt muessen wir sie dann bald tragen“

Langsam bekamen wir Hunger und beschlossen schliesslich, den kuerzestmoeglichen Weg zurueck einzuschlagen, schon um die Kraefte der Hollaenderin zu schonen. Der einfachste Weg war es aber nicht, wie sich schon nach wenigen Schritten herausstellte: Es handelte sich um einen stinkigen Sumpf, in dem wir immer wieder mit den Stiefeln stecken blieben. (Ueber Kaimane dachten wir lieber nicht nach). Wir hatten alle Leihstiefel von der Logde mit langem relativ engem Schaft. Anders die Hollaenderin: Sie hatte eigene mitgebracht mit einem mittelhohen und weiten Schaft, wahrscheinlich aus ergonomischen Gruenden. Die Folge: Sie stand mehrfach strumpfsockig da, weil die Dinger einfach steckenblieben. Federico, der sie vorne an der Hand hinter sich herzog, musste dann immer schnell hinterspringen, den Stiefel aus dem Schlamm ziehen, dann konnte es wieder weitergehen. Das Problem bei der Sache war auch, dass wir uns bei unserer Schlammtour nirgends richtig festhalten konnten, weil viele Staemme von Stacheln bedeckt waren...
Na ja, den meisten von uns machte es letztlich einen Riesenspass. Hinter dem Sumpf stiessen wir auf den Fluss und dort erbarmten W. und ich uns und warteten mit unserer beleibten Reisegefaehrtin, bis Federico Rómulo und das Kanu holte und uns aufpickte...

Abends gingen wir Pirañas angeln, allerdings mit maessigem Erfolg. Das Fleisch war weg und trotzdem biss kein Fisch an. Federico fing einen kleinen Katzenfisch, den er gleich wieder in die Freiheit entliess. Rómulo holte einen Piraña raus, den es zum Abendessen gab – schmeckt gut, hat aber wenig Fleisch und viele Minigraeten.
Inzwischen gab es uebrigens Fleisch – allerdings ein bisschen ein komisches, und der Gedanke daran, dass es keinen Kuehlschrank gab, beunruhigte uns hygienebegeisterte Europaeer ganz schoen. Na ja, von irgendwas muss man sich ja ernaehren...

Am Mittwoch wurden wir alle in ein grosses Luxuskanu verfrachtet. Wir nahmen Abschied vom kleinen Jon (1 Jahr und 8 Monate), der bei seiner Geburt von seiner Mutter verlassen worden war und von Rómulos Mutter adoptiert wurde – ein kleiner Sonnenschein, der in Tieren Verwandtschaft zu sehen scheint und selbst wie ein kleiner Affe wirkt.

Mit dem Kanu fuhren wir 3,5 Std. zur Laguna Grande, dem Herz des Cuyabeno, wo ich ja auch schon vor vier Jahren 2 Tage zubrachte. Hier suchten wir erst unser neues Campamento auf – mit Enrique, dem kleinen Sohn der indianischen Koechin als neues Maskottchen. Ein breites Bett gab es jetzt nicht mehr, nur noch ein Zelt und zwei Isomatten, aufgebaut in einer Pfahlhuette. Dafuer brannte bis 10 Uhr nachts eine Gluehbirne im Speisezimmer. Klos und fliessend Wasser gab es – aber bitte keine weiteren Fragen. Den Nachmittag brachten wir auf der Laguna grande zu, wo wir zwei rosa Flussdelfine (Mutter und Kind) entdeckten, die um unser Boot herum spielten. Die anderen badeten in der Lagune – ich hatte Badeverbot in der Befuerchtung, dass ich Pirañas anziehen koennte. Schade.
Den traumhaften Sonnenuntergang ueber den Baeumen des Urwalds erlebten wir auch im Kanu auf der Lagune – allerdings nicht in vollkommener Einsamkeit und Stille, denn es hatten sich noch weitere touristenbepackte Kanus eingefunden. Auf dem Nachbarkanu klingelte ploetzlich ein Handy und ein Mono (= Affe und Bezeichnung der ecuadorianischen Hochlandbewohner fuer die Bewohner der Kuestenregion) antwortete schreiend: „Ja, wir sind mitten im Cuyabeno auf der Lagune. Ich habe keinen Empfang, aber ich gruesse alle ganz herzlich...“
Wie in der gesamten Aequatorregion ist der Sonnenuntergang kurz und schmerzlos. Daemmerung gibt es praktisch keine. Als es dunkel war, machten wir uns auf den Weg ins Campamento und dabei auf die Suche nach Kaimanen. Angeblich solles rauhe Mengen in der Gegend geben. Wir sahen mit unseren Taschenlampen gerade mal ein rotes Augenpaar aufblitzen. Federico schrie immer wieder: „Da ist einer!“, doch immer wenn wir kamen, war der Kaiman weg – angeblich. Na ja, man soll ja an das Gute im Menschen glauben, und sicherlich sind unsere Grosstadtaugen nicht schnell genug....

Am naechsten Morgen besuchten wir eine Indianer-Siedlung – sehr ernuechternd. Keine blanken Busen und nackten Kinder. Alle sind westlich gekleidet und auf der Suche nach dem schnoeden Mammon. Handeln unmoeglich – alles kostet 2 Dollar. Der Star der Siedlung: ein zahmes Tapir-Baby. Die Pflanzungen der Indianer hatten es W. besonders angetan, und er erklaerte uns jedes Pflaenzlein so schnell, dass Federico garnicht nachkam, alles zu bestaetigen: Naranjilla, Papaya, Kakao, Yuka... Fuer 2 USD durften wir bei der Zubereitung von Yukabrot helfen (ganz duenn und fettfrei, nur aus Yuka, von der Form her wie dicke Pfannenkuche, vom Geschmack her – Yuka).
Dann ging es zurueck ins Campamento und von dort 3,5 Std. zurueck zur Basis. Wir packten zusammen, um den Nachtbus zurueck zu nehmen, die anderen fuhren erst tags darauf.
Dann der Abschied: Wir bekamen noch 8taegig haltbare Naturtatoos verpasst. W. von Federico einen missratenen Affen und das Wort „Cuyabeno“ auf Siona. Ich bekam von Rómulo das abstrakte Zeichen einer Anaconda (gibt es in der Laguna Grande – zeigen sich aber nur selten) auf den rechten Arm, die Inkasonne von W. auf den Linken und eine normale Sonne ebenfalls von W. am Nabel verpasst.

Meinen Informationen zufolge sollte der Bus nach Quito um 18:30 Uhr gehen. Das Kanu bestiegen wir um 18:45. Dann war der Sprit alle. Dann waren wir endlich am Puente del Cuyabeno – dem Militaerkontrollpunkt und Nationalparkeingang. Der Putumayo-Bus (mit dem wir fahren wollten) war natuerlich weg, aber angeblich sollte gleich noch der Baños-Bus mit dem gleichen Ziel kommen. Ok, wir setzten uns hin und warteten. Ich liebe die indianischen Namen der Staedte: Putumayo, Shushufindi... das klingt so schoen... Jedenfalls, nach einer halben Stunde kein Bus, dafuer Stromausfall. Meine Nerven sind nicht so staehlern, und mein Optimismus auch nicht – also, ich war fest davon ueberzeugt, dass wir irgendwo am Strassenrand uebernachten muessten, aber schliesslich kam doch der Bus. In Lago Agrio, traurige und verzweifelte Erdoel“metropole“ im ecuadorianischen Oriente, hatten wir ploetzlich keine Sitzplaetze mehr, da diese auf Tickets verkauft worden waren und die zusteigenden Passagiere natuerlich darauf bestanden, ihre ureigenen Plaetze einzunehmen (ich fuehlte mich wie in Deutschland...). Dennoch bekamen wir zwei andere Plaetze nebeneinander. Sie zeigten nicht einmal einen beschissenen Film im Bus (immerhin besser als keiner) – stattdessen spielten sie stundenlang so laute Musik, dass sich sogar der W. beschwerte. Als sie Reggeton auflegten, wovon W. Ausschlag bekommt und wobei kein normaler Mensch schlafen kann, war er aber zum Glueck schon eingeschlafen und wachte erst wieder auf, als sie die Musik ausmachten (worauf sich andere Passagiere ihrerseits beschwerten). Mitten in der Nacht Militaerkontrolle. Kaum bin ich (ohne Musik) eingeschlafen – die zweite Kontrolle, diesmal Polizei, bekam ich garnicht mit – wurde ich zum Pinkeln aufgeweckt.

Und dann erreichen wir Papallacta, wo wir bleiben wollten, um einen Tag in den beruehmten Thermalbaedern zuzubringen. Aber wir kommen nicht um 6 Uhr an, wie wir berechnet hatten, sondern um 4:30. Eiseskaelte auf 3.500 m. Wir wandern von der Hauptstrasse zu den Thermen. Hunde verfolgen uns – Ihr wisst ja alle: ich bin ein Hundeschisser. Um 5 sind wir am Eingang. Wir hoffen, dass die angrenzenden Restaurantchen um 6 aufmachen und uns ein Fruehstueck verkaufen. Wir kuscheln uns zusammen – die Sonne geht langsam hinter den Bergriesen auf, das ist wunderschoen aber bitterkalt.
Natuerlich machen die Restaurantchen ueberhaupt nicht auf. Wir laufen die 2 km zurueck ins Dorf. Alles geschlossen. Nach einigem herumvagabundieren finden wir um 7 Uhr eine kraeftige Bauersfrau mit rundem freundlichen Gesicht, die uns fuer vier Dollar zwei Kaesebrote, frische heisse Milch und eine kraeftige Huehnersuppe „gegen die Kaelte“ verkauft. Ihr kleiner Sohn schaut uns atemlos wie eine Statue beim Essen zu, bis er es mit der Angst zu tun kriege und er sich lieber in die Kueche verdrueckte.
Immerhin kamen wir durch unsere fruehe Ankunft in den Genuss eines ausgiebigen Spaziergangs hin und zurueck und wieder hin zur Therme und durften erleben, wie die Dorfjugend sich auf den Schulweg machte und die Frauen vom Melken in den Bergen zurueckkamen.
Der Rest des Tages: schoen warm im Wasser, die Sonne schien, und wir assen ganz frische Forellen mit rosigem Fleisch.

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