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Montag, 20. März 2006
Pichincha im „Schnee“
djauhara, 19:35h
Heute setzten wir endlich unser Vorhaben in die Tat um, mit W.s beiden juengsten Geschwistern Quitos Hausvulkan Pichincha mit der nagelneuen Seilbahn zu befahren. Immer war der Gipfel in den letzten beiden Wochen in Wolken, nur in aller Herrgottsfruehe lag er in seiner vollen Breite vor uns. Bis aber vier Leute zum Aufbruch bereit sind, das dauert immer ganz schoen lang. Heute schien zumindest hier unten die Sonne und die Wolken am Pichincha waren nicht sooo dicht, so dass wir darauf vertrauten, dass wir zumindest ein bissi eine Sicht haben wuerden.
Wie sich herausstellte, ist der „teleférico“ trotz verhaeltnismaessig stattlicher Preise (4 Dollar fuer Erwachsene und 3 fuer Kinder) DIE Attraktion schlechthin, so dass wir erstmal ueber eine halbe Stunde in der Schlange standen. Der Blick ueber Quito (inzwischen 2 Mio. Einwohner) beim Hinauffahren entschaedigte uns – traumhaft! Kaum angekommen, zog es zu und wir konnten nur noch Páramo (das harte Gras und die spaerliche Vegetation ueber 4.000 m) und Wolken bewundern. Wir liessen uns aber nicht davon abhalten, langsam aber sicher loszuwandern (auf 4.100 m kann man auch bei schoenem Wetter nicht schneller gehen). Kaum war der Weg zum Weiterlaufen gesperrt, begann es aus allen Kuebeln zu graupeln: nach 2 Minuten war alles weiss. Wir stellten uns ganz dicht zusammen unter die Schirme. Ploetzlich kam ein aelterer Herr und stellte sich einfach mit zu uns „Mit Ihrer Erlaubnis“ (con permiso). Als es nachliess, machten wir uns zurueck auf den Weg zur Bergstation. Die Jungs huepften voll Begeisterung im „Schnee“ herum, fuhren Ski und froren sich die Finger bei einer etwas matschigen „Schneeballschlacht“ ab. Dann riss der Himmel wieder auf und wir bekamen doch nochmal freie Sicht ueber die ecuadorianische Hauptstadt. Die Schlange zum Runterfahren war noch laenger... aber es hat sich echt gelohnt – meiner Meinung nach ein Muss bei jedem Quito-Besuch, aber nicht am Sonntag, wenn jeder, der das Geld hat, einen Familienausflug auf den Pichincha macht....
Wie sich herausstellte, ist der „teleférico“ trotz verhaeltnismaessig stattlicher Preise (4 Dollar fuer Erwachsene und 3 fuer Kinder) DIE Attraktion schlechthin, so dass wir erstmal ueber eine halbe Stunde in der Schlange standen. Der Blick ueber Quito (inzwischen 2 Mio. Einwohner) beim Hinauffahren entschaedigte uns – traumhaft! Kaum angekommen, zog es zu und wir konnten nur noch Páramo (das harte Gras und die spaerliche Vegetation ueber 4.000 m) und Wolken bewundern. Wir liessen uns aber nicht davon abhalten, langsam aber sicher loszuwandern (auf 4.100 m kann man auch bei schoenem Wetter nicht schneller gehen). Kaum war der Weg zum Weiterlaufen gesperrt, begann es aus allen Kuebeln zu graupeln: nach 2 Minuten war alles weiss. Wir stellten uns ganz dicht zusammen unter die Schirme. Ploetzlich kam ein aelterer Herr und stellte sich einfach mit zu uns „Mit Ihrer Erlaubnis“ (con permiso). Als es nachliess, machten wir uns zurueck auf den Weg zur Bergstation. Die Jungs huepften voll Begeisterung im „Schnee“ herum, fuhren Ski und froren sich die Finger bei einer etwas matschigen „Schneeballschlacht“ ab. Dann riss der Himmel wieder auf und wir bekamen doch nochmal freie Sicht ueber die ecuadorianische Hauptstadt. Die Schlange zum Runterfahren war noch laenger... aber es hat sich echt gelohnt – meiner Meinung nach ein Muss bei jedem Quito-Besuch, aber nicht am Sonntag, wenn jeder, der das Geld hat, einen Familienausflug auf den Pichincha macht....
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Amazonien
djauhara, 19:34h
So, da sind wir wieder – mit einem schoenen und wie ueblich regnerischen Gruss aus Quito. Als erstes: Vielen herzlichen Dank fuer Eure Kommentare. Wir haben uns ich riesig darueber gefreut und Euch auch unter Euren jeweiligen Pseudonymen wiedererkannt.
Wir waren letzte Woche im ecuadorianischen Amazonien. Sonntag Nacht haben wir den Bus von Quito zum Puerto Cuyabeno genommen und sind nach 12 Stunden (fuer 10 USD) gut dort angekommen. Am Montag um 9:40 umhuellte uns endlich die langersehnte Waerme der Tropen (Quito liegt eindeutig zu weit oben) und der wuerzige Duft des tropischen Regenwaldes – etwas Faeulnis, ganz viel Gewaechshaus, Blumenduft und Insektengezirpe. Unser Guide Rómulo und sein indianischer Helfer Federico erwarteten uns bereits mit dem Kanu und auf gings 15 Minuten den Fluss entlang bis zum „Campamento“: palmenbedeckte Huetten auf Stelzen, wo wir ein riesiges Bett unter einem noch groesseren Moskitonetz vorfanden. Die Huetten an sich haben dort keine Fenster und Tueren – daher ist es umso beruhigender, wenn man das Netz ganz fest um das Bett herum festzurrt.
Nach einem kraeftigen Fruehstueck ging es los zum ersten 1,5 stuendigen Spaziergang in Gummistiefeln. Rómulo fand fuer uns kleine Froesche, Spinnen, natuerlichen Nagellack, Heilpflanzen, Zirpen, Libellen, Voegel, Ameisen, Kaefer, und wir sogen den Duft des Dschungels tief in uns ein (und reinigten unsere Lungen dabei von Ueberbleibseln der dunklen Abgaswolken Quitos). Zurueck im Campamento legten wir uns zwei Minuten zum Ausruhen aufs Bett und schliefen dabei beide so tief ein, dass uns Rómulos Mutter zum Mittagessen persoenlich abholen musste – alles Rufen und Glockenlaeuten konnte uns nicht aus unserem Schlaf auferwecken. Das Essen war lecker – vegetarisch, weil die Lebensmittelkiste mit dem Fleisch, die das Reisebuero aus Quito mit dem Bus (12 Std.!) mitgeschickt hatte, am Busbahnhof geklaut worden ist. Und das kam so: Camille (Franzoesin) und Joseph (Libanese), das Paar, mit dem wir eine kleine aber feine Reisegruppe bildeten, standen am Bahnhof und unterhielten sich mit dem Typen vom Reisebuero darueber, dass man gut aufpassen muss mit seinem Rucksack – insbesondere am Terminal, wo alles Gesindel nach Touristen mit viel Dollars im Geldbeutel Ausschau haelt. Neben ihnen standen drei Kisten mit Lebensmittel, die uns ueber unseren Aufenthalt hinweghelfen sollten. Ploetzlich Joseph: „Waren da nicht drei Kisten?“ Soviel zur Umsicht von Reisebueroheinis am Terminal Terrestre.
Nach dem (etwas verspaeteten) Mittagessen legten wir uns wieder zwei Minuten hin und mussten wieder persoenlich abgeholt werden – diesmal vom Siona-Indianer Federico, der mit seiner Familie (2 Kinder und nur eine Frau) drei Stunden mit dem Kanu den Fluss Aguarico entlang wohnt und seit drei Monaten als Fuehrer im Campamento arbeitet. Mit ihm paddelten wir etwa eine Stunde auf dem Fluss vor dem Campamento herum und sahen dabei diverse Voegel.
Zurueck im Campamento war es schon dunkel und wir fanden uns bei Kerzenschein – Elektrizitaet gab es keine – im „Speisesaal“ ein. Waehrend wir auf unser Abendessen warteten, angelte Rómulo ploetzlich eine riesige Tarantel vom Balken ueber dem Eingang mit schoenen langen Haaren und glaenzenden Augen. Ich betrachtete sie mit groesster Begeisterung (in Hellabrunn sitzen die Dinger ja hinter fetten Panzerglasscheiben). Dann setzte er sie meinen drei Mitreisenden in die Hand, von wo aus sie bequem einen Spaziergang ueber deren T-Shirts machte. „Wenn sie beisst, dann schreist Du zwar und hast riesige Schmerzen. Sie hat ja lange Zaehne. Aber man stirbt nicht dran.“ Dann kam die Reihe an mich, aber ich streikte standhaft und liess mich lieber einen Riesenfeigling schimpfen. Pfui Teufel. Und im Dunkeln sollten wir in unsere Zimmer gehen!!!
Waehrend des Abendessens bekamen wir dann von Rómulo schoene Geschichten von Schlangen in den einzelnen Schlafzimmern aufgetischt: „Vor zwei Wochen fand eine Amerikanerin eine Schlange zusammengerollt in ihrer Dusche. Sie schrie so laut, dass ich schon dachte, es sei ihr was passiert – dass sie von dem Steg zwischen den Haeusern gefallen ist oder so...“ Meine Freude stieg... dann war es nach einem Bier Zeit, Schlafen zu gehen. „Willy, Du musst mich beschuetzen“, jammerte ich. „Ich bin aber der erste, der schreit“, bekam ich als ueberaus beruhigende Antwort zurueck.
Na ja, halb so schlimm: wir fanden nur eine riesige Spinne ohne Haare – die zu allem Ueberfluss nach kurzer Zeit unauffindbar war – und einen fetten gruenen Frosch auf dem Vorhang zwischen Schlafraum und Klo-/Duschabteil. Ich brauchte trotzdem eine Weile, bis ich einschlief – umgeben von den vielfaeltigen Geraeuschen des Urwalds (Zikaden, Bruellaffen, Voegel, Ochsenfroesche – oder so aehnlich), die im Endeffekt aber eine eher beruhigende Wirkung haben. (Die Franzosen fanden uebrigens eine Tarantel in ihrer Kabine, worueber sie nicht so begeistert waren, auch wenn sie kurz vorher noch todesmutig eine in der Hand hatten).
Am naechsten Morgen wachte ich so ausgeruht wie schon lange nicht mehr auf. Nach dem Fruehstueck stiess noch eine ueberaus kraeftig gebaute Hollaenderin zu uns. Mit ihr und Federico, der sich in die Tracht der Siona geworfen hatte, begaben wir uns auf eine ausfuehrliche Wanderung – wie am Tag zuvor begleitet von den beiden Hunden Explorer (ein Schaeferhund mit kurzen Beinen, falls es sowas gibt) und Silvestre. Wenn es mich am Tag zuvor auch nervte, dass die beiden dauernd zwischen unseren Beinen rumwuselten, so lernte ich ihre Anwesenheit nun zu schaetzen. Denn nach wenigen Metern stiessen wir auf eine kleine aber hochgiftige Schlange namens X, die gleich Explorer anfallen wollte und umgekehrt. Federico machte kurzen Prozess und hackte mit der Machete den Kopf der Schlange ab. (ohne Gegengift stirbt ein Mensch am Biss einer solchen Schlange nach ca. 15 Min. Zum Glueck bringt der Urwald aber auch das Gegengift hervor – man muss es nur kennen).
Dann gingen wir weiter bergauf und bergab. In den Baeumen huepften Miniaffen herum, ein Tukan flog ueber uns, wir probierten mini-kleine „Zitronenameisen“, die tatsaechlich lecker nach Zitrone schmecken – weil sie auf einem Zitronenbaum wohnen, wir weckten kleine Fledermaeuse, die in den Luftwurzeln eines Baumes wohnen, auf. Federico flocht uns einen Rucksack aus einem Palmenblatt und schnitzte in Windeseile aus einem Ast einen extrem spitzen Pfeil, der ohne Kraftaufwand jedes Blatt durchbohrte. „Und hier aus diesen Aesten bauen wir Lanzen“, erklaerte er uns ein paar Schritte weiter. „Die benutzen wir zum Jagen, weil wir Kugeln sparen muessen.“ Er zeigte uns, wie sie aus Blattfasern rissfeste Seile machen fuer Haengematten zum Beispiel. Er warnte uns vor den grossen Congas-Ameisen und vor den kleinen Feuerameisen und zeigte uns die Pflanzen, mit denen wir die entsprechenden Bisse behandeln koennen. Einziger Wermutstropfen: sein Spanisch hatte gewisse Grenzen, von unseren Siona-Kenntnissen ganz zu schweigen, und auch die kulturellen Grenzen waren deutlich spuerbar. Vor allem wenn wir in seinen Augen komische Fragen stellten. Zum Beispiel: Warum verrotten die Baeume, die im Wasser wachsen unten nicht? Seine Antwort bestand dann aus einem aeusserst witzigen Gekicher und dem beruehmten „Das ist halt so. So wachsen die halt“.
Nach ca. 2 Std. wagte unsere Hollaendische Freundin zu fragen, ob wir schon wieder auf dem Rueckweg seien. Antwort wieder Kichern und: „noch 20 Min., dann gehen wir wieder zurueck.“ Von dem Zeitpunkt an war es um die Kraefte und den Willen der guten Frau geschehen, sie bekam Atemnoete und Schwindelanfaelle und wollte alle paar Minuten Pause machen. Hinsetzen war meistens nicht: Stacheln, Ameisen, Dickicht... Wir bewunderten in den Pausen unsererseits die farbenfrohen Schmetterlinge, Tausendfuessler, fette Raupen, spielten ein bisschen Tarzan... Der Siona Federico bekam es langsam mit der Angst zu tun: „Jetzt muessen wir sie dann bald tragen“
Langsam bekamen wir Hunger und beschlossen schliesslich, den kuerzestmoeglichen Weg zurueck einzuschlagen, schon um die Kraefte der Hollaenderin zu schonen. Der einfachste Weg war es aber nicht, wie sich schon nach wenigen Schritten herausstellte: Es handelte sich um einen stinkigen Sumpf, in dem wir immer wieder mit den Stiefeln stecken blieben. (Ueber Kaimane dachten wir lieber nicht nach). Wir hatten alle Leihstiefel von der Logde mit langem relativ engem Schaft. Anders die Hollaenderin: Sie hatte eigene mitgebracht mit einem mittelhohen und weiten Schaft, wahrscheinlich aus ergonomischen Gruenden. Die Folge: Sie stand mehrfach strumpfsockig da, weil die Dinger einfach steckenblieben. Federico, der sie vorne an der Hand hinter sich herzog, musste dann immer schnell hinterspringen, den Stiefel aus dem Schlamm ziehen, dann konnte es wieder weitergehen. Das Problem bei der Sache war auch, dass wir uns bei unserer Schlammtour nirgends richtig festhalten konnten, weil viele Staemme von Stacheln bedeckt waren...
Na ja, den meisten von uns machte es letztlich einen Riesenspass. Hinter dem Sumpf stiessen wir auf den Fluss und dort erbarmten W. und ich uns und warteten mit unserer beleibten Reisegefaehrtin, bis Federico Rómulo und das Kanu holte und uns aufpickte...
Abends gingen wir Pirañas angeln, allerdings mit maessigem Erfolg. Das Fleisch war weg und trotzdem biss kein Fisch an. Federico fing einen kleinen Katzenfisch, den er gleich wieder in die Freiheit entliess. Rómulo holte einen Piraña raus, den es zum Abendessen gab – schmeckt gut, hat aber wenig Fleisch und viele Minigraeten.
Inzwischen gab es uebrigens Fleisch – allerdings ein bisschen ein komisches, und der Gedanke daran, dass es keinen Kuehlschrank gab, beunruhigte uns hygienebegeisterte Europaeer ganz schoen. Na ja, von irgendwas muss man sich ja ernaehren...
Am Mittwoch wurden wir alle in ein grosses Luxuskanu verfrachtet. Wir nahmen Abschied vom kleinen Jon (1 Jahr und 8 Monate), der bei seiner Geburt von seiner Mutter verlassen worden war und von Rómulos Mutter adoptiert wurde – ein kleiner Sonnenschein, der in Tieren Verwandtschaft zu sehen scheint und selbst wie ein kleiner Affe wirkt.
Mit dem Kanu fuhren wir 3,5 Std. zur Laguna Grande, dem Herz des Cuyabeno, wo ich ja auch schon vor vier Jahren 2 Tage zubrachte. Hier suchten wir erst unser neues Campamento auf – mit Enrique, dem kleinen Sohn der indianischen Koechin als neues Maskottchen. Ein breites Bett gab es jetzt nicht mehr, nur noch ein Zelt und zwei Isomatten, aufgebaut in einer Pfahlhuette. Dafuer brannte bis 10 Uhr nachts eine Gluehbirne im Speisezimmer. Klos und fliessend Wasser gab es – aber bitte keine weiteren Fragen. Den Nachmittag brachten wir auf der Laguna grande zu, wo wir zwei rosa Flussdelfine (Mutter und Kind) entdeckten, die um unser Boot herum spielten. Die anderen badeten in der Lagune – ich hatte Badeverbot in der Befuerchtung, dass ich Pirañas anziehen koennte. Schade.
Den traumhaften Sonnenuntergang ueber den Baeumen des Urwalds erlebten wir auch im Kanu auf der Lagune – allerdings nicht in vollkommener Einsamkeit und Stille, denn es hatten sich noch weitere touristenbepackte Kanus eingefunden. Auf dem Nachbarkanu klingelte ploetzlich ein Handy und ein Mono (= Affe und Bezeichnung der ecuadorianischen Hochlandbewohner fuer die Bewohner der Kuestenregion) antwortete schreiend: „Ja, wir sind mitten im Cuyabeno auf der Lagune. Ich habe keinen Empfang, aber ich gruesse alle ganz herzlich...“
Wie in der gesamten Aequatorregion ist der Sonnenuntergang kurz und schmerzlos. Daemmerung gibt es praktisch keine. Als es dunkel war, machten wir uns auf den Weg ins Campamento und dabei auf die Suche nach Kaimanen. Angeblich solles rauhe Mengen in der Gegend geben. Wir sahen mit unseren Taschenlampen gerade mal ein rotes Augenpaar aufblitzen. Federico schrie immer wieder: „Da ist einer!“, doch immer wenn wir kamen, war der Kaiman weg – angeblich. Na ja, man soll ja an das Gute im Menschen glauben, und sicherlich sind unsere Grosstadtaugen nicht schnell genug....
Am naechsten Morgen besuchten wir eine Indianer-Siedlung – sehr ernuechternd. Keine blanken Busen und nackten Kinder. Alle sind westlich gekleidet und auf der Suche nach dem schnoeden Mammon. Handeln unmoeglich – alles kostet 2 Dollar. Der Star der Siedlung: ein zahmes Tapir-Baby. Die Pflanzungen der Indianer hatten es W. besonders angetan, und er erklaerte uns jedes Pflaenzlein so schnell, dass Federico garnicht nachkam, alles zu bestaetigen: Naranjilla, Papaya, Kakao, Yuka... Fuer 2 USD durften wir bei der Zubereitung von Yukabrot helfen (ganz duenn und fettfrei, nur aus Yuka, von der Form her wie dicke Pfannenkuche, vom Geschmack her – Yuka).
Dann ging es zurueck ins Campamento und von dort 3,5 Std. zurueck zur Basis. Wir packten zusammen, um den Nachtbus zurueck zu nehmen, die anderen fuhren erst tags darauf.
Dann der Abschied: Wir bekamen noch 8taegig haltbare Naturtatoos verpasst. W. von Federico einen missratenen Affen und das Wort „Cuyabeno“ auf Siona. Ich bekam von Rómulo das abstrakte Zeichen einer Anaconda (gibt es in der Laguna Grande – zeigen sich aber nur selten) auf den rechten Arm, die Inkasonne von W. auf den Linken und eine normale Sonne ebenfalls von W. am Nabel verpasst.
Meinen Informationen zufolge sollte der Bus nach Quito um 18:30 Uhr gehen. Das Kanu bestiegen wir um 18:45. Dann war der Sprit alle. Dann waren wir endlich am Puente del Cuyabeno – dem Militaerkontrollpunkt und Nationalparkeingang. Der Putumayo-Bus (mit dem wir fahren wollten) war natuerlich weg, aber angeblich sollte gleich noch der Baños-Bus mit dem gleichen Ziel kommen. Ok, wir setzten uns hin und warteten. Ich liebe die indianischen Namen der Staedte: Putumayo, Shushufindi... das klingt so schoen... Jedenfalls, nach einer halben Stunde kein Bus, dafuer Stromausfall. Meine Nerven sind nicht so staehlern, und mein Optimismus auch nicht – also, ich war fest davon ueberzeugt, dass wir irgendwo am Strassenrand uebernachten muessten, aber schliesslich kam doch der Bus. In Lago Agrio, traurige und verzweifelte Erdoel“metropole“ im ecuadorianischen Oriente, hatten wir ploetzlich keine Sitzplaetze mehr, da diese auf Tickets verkauft worden waren und die zusteigenden Passagiere natuerlich darauf bestanden, ihre ureigenen Plaetze einzunehmen (ich fuehlte mich wie in Deutschland...). Dennoch bekamen wir zwei andere Plaetze nebeneinander. Sie zeigten nicht einmal einen beschissenen Film im Bus (immerhin besser als keiner) – stattdessen spielten sie stundenlang so laute Musik, dass sich sogar der W. beschwerte. Als sie Reggeton auflegten, wovon W. Ausschlag bekommt und wobei kein normaler Mensch schlafen kann, war er aber zum Glueck schon eingeschlafen und wachte erst wieder auf, als sie die Musik ausmachten (worauf sich andere Passagiere ihrerseits beschwerten). Mitten in der Nacht Militaerkontrolle. Kaum bin ich (ohne Musik) eingeschlafen – die zweite Kontrolle, diesmal Polizei, bekam ich garnicht mit – wurde ich zum Pinkeln aufgeweckt.
Und dann erreichen wir Papallacta, wo wir bleiben wollten, um einen Tag in den beruehmten Thermalbaedern zuzubringen. Aber wir kommen nicht um 6 Uhr an, wie wir berechnet hatten, sondern um 4:30. Eiseskaelte auf 3.500 m. Wir wandern von der Hauptstrasse zu den Thermen. Hunde verfolgen uns – Ihr wisst ja alle: ich bin ein Hundeschisser. Um 5 sind wir am Eingang. Wir hoffen, dass die angrenzenden Restaurantchen um 6 aufmachen und uns ein Fruehstueck verkaufen. Wir kuscheln uns zusammen – die Sonne geht langsam hinter den Bergriesen auf, das ist wunderschoen aber bitterkalt.
Natuerlich machen die Restaurantchen ueberhaupt nicht auf. Wir laufen die 2 km zurueck ins Dorf. Alles geschlossen. Nach einigem herumvagabundieren finden wir um 7 Uhr eine kraeftige Bauersfrau mit rundem freundlichen Gesicht, die uns fuer vier Dollar zwei Kaesebrote, frische heisse Milch und eine kraeftige Huehnersuppe „gegen die Kaelte“ verkauft. Ihr kleiner Sohn schaut uns atemlos wie eine Statue beim Essen zu, bis er es mit der Angst zu tun kriege und er sich lieber in die Kueche verdrueckte.
Immerhin kamen wir durch unsere fruehe Ankunft in den Genuss eines ausgiebigen Spaziergangs hin und zurueck und wieder hin zur Therme und durften erleben, wie die Dorfjugend sich auf den Schulweg machte und die Frauen vom Melken in den Bergen zurueckkamen.
Der Rest des Tages: schoen warm im Wasser, die Sonne schien, und wir assen ganz frische Forellen mit rosigem Fleisch.
Wir waren letzte Woche im ecuadorianischen Amazonien. Sonntag Nacht haben wir den Bus von Quito zum Puerto Cuyabeno genommen und sind nach 12 Stunden (fuer 10 USD) gut dort angekommen. Am Montag um 9:40 umhuellte uns endlich die langersehnte Waerme der Tropen (Quito liegt eindeutig zu weit oben) und der wuerzige Duft des tropischen Regenwaldes – etwas Faeulnis, ganz viel Gewaechshaus, Blumenduft und Insektengezirpe. Unser Guide Rómulo und sein indianischer Helfer Federico erwarteten uns bereits mit dem Kanu und auf gings 15 Minuten den Fluss entlang bis zum „Campamento“: palmenbedeckte Huetten auf Stelzen, wo wir ein riesiges Bett unter einem noch groesseren Moskitonetz vorfanden. Die Huetten an sich haben dort keine Fenster und Tueren – daher ist es umso beruhigender, wenn man das Netz ganz fest um das Bett herum festzurrt.
Nach einem kraeftigen Fruehstueck ging es los zum ersten 1,5 stuendigen Spaziergang in Gummistiefeln. Rómulo fand fuer uns kleine Froesche, Spinnen, natuerlichen Nagellack, Heilpflanzen, Zirpen, Libellen, Voegel, Ameisen, Kaefer, und wir sogen den Duft des Dschungels tief in uns ein (und reinigten unsere Lungen dabei von Ueberbleibseln der dunklen Abgaswolken Quitos). Zurueck im Campamento legten wir uns zwei Minuten zum Ausruhen aufs Bett und schliefen dabei beide so tief ein, dass uns Rómulos Mutter zum Mittagessen persoenlich abholen musste – alles Rufen und Glockenlaeuten konnte uns nicht aus unserem Schlaf auferwecken. Das Essen war lecker – vegetarisch, weil die Lebensmittelkiste mit dem Fleisch, die das Reisebuero aus Quito mit dem Bus (12 Std.!) mitgeschickt hatte, am Busbahnhof geklaut worden ist. Und das kam so: Camille (Franzoesin) und Joseph (Libanese), das Paar, mit dem wir eine kleine aber feine Reisegruppe bildeten, standen am Bahnhof und unterhielten sich mit dem Typen vom Reisebuero darueber, dass man gut aufpassen muss mit seinem Rucksack – insbesondere am Terminal, wo alles Gesindel nach Touristen mit viel Dollars im Geldbeutel Ausschau haelt. Neben ihnen standen drei Kisten mit Lebensmittel, die uns ueber unseren Aufenthalt hinweghelfen sollten. Ploetzlich Joseph: „Waren da nicht drei Kisten?“ Soviel zur Umsicht von Reisebueroheinis am Terminal Terrestre.
Nach dem (etwas verspaeteten) Mittagessen legten wir uns wieder zwei Minuten hin und mussten wieder persoenlich abgeholt werden – diesmal vom Siona-Indianer Federico, der mit seiner Familie (2 Kinder und nur eine Frau) drei Stunden mit dem Kanu den Fluss Aguarico entlang wohnt und seit drei Monaten als Fuehrer im Campamento arbeitet. Mit ihm paddelten wir etwa eine Stunde auf dem Fluss vor dem Campamento herum und sahen dabei diverse Voegel.
Zurueck im Campamento war es schon dunkel und wir fanden uns bei Kerzenschein – Elektrizitaet gab es keine – im „Speisesaal“ ein. Waehrend wir auf unser Abendessen warteten, angelte Rómulo ploetzlich eine riesige Tarantel vom Balken ueber dem Eingang mit schoenen langen Haaren und glaenzenden Augen. Ich betrachtete sie mit groesster Begeisterung (in Hellabrunn sitzen die Dinger ja hinter fetten Panzerglasscheiben). Dann setzte er sie meinen drei Mitreisenden in die Hand, von wo aus sie bequem einen Spaziergang ueber deren T-Shirts machte. „Wenn sie beisst, dann schreist Du zwar und hast riesige Schmerzen. Sie hat ja lange Zaehne. Aber man stirbt nicht dran.“ Dann kam die Reihe an mich, aber ich streikte standhaft und liess mich lieber einen Riesenfeigling schimpfen. Pfui Teufel. Und im Dunkeln sollten wir in unsere Zimmer gehen!!!
Waehrend des Abendessens bekamen wir dann von Rómulo schoene Geschichten von Schlangen in den einzelnen Schlafzimmern aufgetischt: „Vor zwei Wochen fand eine Amerikanerin eine Schlange zusammengerollt in ihrer Dusche. Sie schrie so laut, dass ich schon dachte, es sei ihr was passiert – dass sie von dem Steg zwischen den Haeusern gefallen ist oder so...“ Meine Freude stieg... dann war es nach einem Bier Zeit, Schlafen zu gehen. „Willy, Du musst mich beschuetzen“, jammerte ich. „Ich bin aber der erste, der schreit“, bekam ich als ueberaus beruhigende Antwort zurueck.
Na ja, halb so schlimm: wir fanden nur eine riesige Spinne ohne Haare – die zu allem Ueberfluss nach kurzer Zeit unauffindbar war – und einen fetten gruenen Frosch auf dem Vorhang zwischen Schlafraum und Klo-/Duschabteil. Ich brauchte trotzdem eine Weile, bis ich einschlief – umgeben von den vielfaeltigen Geraeuschen des Urwalds (Zikaden, Bruellaffen, Voegel, Ochsenfroesche – oder so aehnlich), die im Endeffekt aber eine eher beruhigende Wirkung haben. (Die Franzosen fanden uebrigens eine Tarantel in ihrer Kabine, worueber sie nicht so begeistert waren, auch wenn sie kurz vorher noch todesmutig eine in der Hand hatten).
Am naechsten Morgen wachte ich so ausgeruht wie schon lange nicht mehr auf. Nach dem Fruehstueck stiess noch eine ueberaus kraeftig gebaute Hollaenderin zu uns. Mit ihr und Federico, der sich in die Tracht der Siona geworfen hatte, begaben wir uns auf eine ausfuehrliche Wanderung – wie am Tag zuvor begleitet von den beiden Hunden Explorer (ein Schaeferhund mit kurzen Beinen, falls es sowas gibt) und Silvestre. Wenn es mich am Tag zuvor auch nervte, dass die beiden dauernd zwischen unseren Beinen rumwuselten, so lernte ich ihre Anwesenheit nun zu schaetzen. Denn nach wenigen Metern stiessen wir auf eine kleine aber hochgiftige Schlange namens X, die gleich Explorer anfallen wollte und umgekehrt. Federico machte kurzen Prozess und hackte mit der Machete den Kopf der Schlange ab. (ohne Gegengift stirbt ein Mensch am Biss einer solchen Schlange nach ca. 15 Min. Zum Glueck bringt der Urwald aber auch das Gegengift hervor – man muss es nur kennen).
Dann gingen wir weiter bergauf und bergab. In den Baeumen huepften Miniaffen herum, ein Tukan flog ueber uns, wir probierten mini-kleine „Zitronenameisen“, die tatsaechlich lecker nach Zitrone schmecken – weil sie auf einem Zitronenbaum wohnen, wir weckten kleine Fledermaeuse, die in den Luftwurzeln eines Baumes wohnen, auf. Federico flocht uns einen Rucksack aus einem Palmenblatt und schnitzte in Windeseile aus einem Ast einen extrem spitzen Pfeil, der ohne Kraftaufwand jedes Blatt durchbohrte. „Und hier aus diesen Aesten bauen wir Lanzen“, erklaerte er uns ein paar Schritte weiter. „Die benutzen wir zum Jagen, weil wir Kugeln sparen muessen.“ Er zeigte uns, wie sie aus Blattfasern rissfeste Seile machen fuer Haengematten zum Beispiel. Er warnte uns vor den grossen Congas-Ameisen und vor den kleinen Feuerameisen und zeigte uns die Pflanzen, mit denen wir die entsprechenden Bisse behandeln koennen. Einziger Wermutstropfen: sein Spanisch hatte gewisse Grenzen, von unseren Siona-Kenntnissen ganz zu schweigen, und auch die kulturellen Grenzen waren deutlich spuerbar. Vor allem wenn wir in seinen Augen komische Fragen stellten. Zum Beispiel: Warum verrotten die Baeume, die im Wasser wachsen unten nicht? Seine Antwort bestand dann aus einem aeusserst witzigen Gekicher und dem beruehmten „Das ist halt so. So wachsen die halt“.
Nach ca. 2 Std. wagte unsere Hollaendische Freundin zu fragen, ob wir schon wieder auf dem Rueckweg seien. Antwort wieder Kichern und: „noch 20 Min., dann gehen wir wieder zurueck.“ Von dem Zeitpunkt an war es um die Kraefte und den Willen der guten Frau geschehen, sie bekam Atemnoete und Schwindelanfaelle und wollte alle paar Minuten Pause machen. Hinsetzen war meistens nicht: Stacheln, Ameisen, Dickicht... Wir bewunderten in den Pausen unsererseits die farbenfrohen Schmetterlinge, Tausendfuessler, fette Raupen, spielten ein bisschen Tarzan... Der Siona Federico bekam es langsam mit der Angst zu tun: „Jetzt muessen wir sie dann bald tragen“
Langsam bekamen wir Hunger und beschlossen schliesslich, den kuerzestmoeglichen Weg zurueck einzuschlagen, schon um die Kraefte der Hollaenderin zu schonen. Der einfachste Weg war es aber nicht, wie sich schon nach wenigen Schritten herausstellte: Es handelte sich um einen stinkigen Sumpf, in dem wir immer wieder mit den Stiefeln stecken blieben. (Ueber Kaimane dachten wir lieber nicht nach). Wir hatten alle Leihstiefel von der Logde mit langem relativ engem Schaft. Anders die Hollaenderin: Sie hatte eigene mitgebracht mit einem mittelhohen und weiten Schaft, wahrscheinlich aus ergonomischen Gruenden. Die Folge: Sie stand mehrfach strumpfsockig da, weil die Dinger einfach steckenblieben. Federico, der sie vorne an der Hand hinter sich herzog, musste dann immer schnell hinterspringen, den Stiefel aus dem Schlamm ziehen, dann konnte es wieder weitergehen. Das Problem bei der Sache war auch, dass wir uns bei unserer Schlammtour nirgends richtig festhalten konnten, weil viele Staemme von Stacheln bedeckt waren...
Na ja, den meisten von uns machte es letztlich einen Riesenspass. Hinter dem Sumpf stiessen wir auf den Fluss und dort erbarmten W. und ich uns und warteten mit unserer beleibten Reisegefaehrtin, bis Federico Rómulo und das Kanu holte und uns aufpickte...
Abends gingen wir Pirañas angeln, allerdings mit maessigem Erfolg. Das Fleisch war weg und trotzdem biss kein Fisch an. Federico fing einen kleinen Katzenfisch, den er gleich wieder in die Freiheit entliess. Rómulo holte einen Piraña raus, den es zum Abendessen gab – schmeckt gut, hat aber wenig Fleisch und viele Minigraeten.
Inzwischen gab es uebrigens Fleisch – allerdings ein bisschen ein komisches, und der Gedanke daran, dass es keinen Kuehlschrank gab, beunruhigte uns hygienebegeisterte Europaeer ganz schoen. Na ja, von irgendwas muss man sich ja ernaehren...
Am Mittwoch wurden wir alle in ein grosses Luxuskanu verfrachtet. Wir nahmen Abschied vom kleinen Jon (1 Jahr und 8 Monate), der bei seiner Geburt von seiner Mutter verlassen worden war und von Rómulos Mutter adoptiert wurde – ein kleiner Sonnenschein, der in Tieren Verwandtschaft zu sehen scheint und selbst wie ein kleiner Affe wirkt.
Mit dem Kanu fuhren wir 3,5 Std. zur Laguna Grande, dem Herz des Cuyabeno, wo ich ja auch schon vor vier Jahren 2 Tage zubrachte. Hier suchten wir erst unser neues Campamento auf – mit Enrique, dem kleinen Sohn der indianischen Koechin als neues Maskottchen. Ein breites Bett gab es jetzt nicht mehr, nur noch ein Zelt und zwei Isomatten, aufgebaut in einer Pfahlhuette. Dafuer brannte bis 10 Uhr nachts eine Gluehbirne im Speisezimmer. Klos und fliessend Wasser gab es – aber bitte keine weiteren Fragen. Den Nachmittag brachten wir auf der Laguna grande zu, wo wir zwei rosa Flussdelfine (Mutter und Kind) entdeckten, die um unser Boot herum spielten. Die anderen badeten in der Lagune – ich hatte Badeverbot in der Befuerchtung, dass ich Pirañas anziehen koennte. Schade.
Den traumhaften Sonnenuntergang ueber den Baeumen des Urwalds erlebten wir auch im Kanu auf der Lagune – allerdings nicht in vollkommener Einsamkeit und Stille, denn es hatten sich noch weitere touristenbepackte Kanus eingefunden. Auf dem Nachbarkanu klingelte ploetzlich ein Handy und ein Mono (= Affe und Bezeichnung der ecuadorianischen Hochlandbewohner fuer die Bewohner der Kuestenregion) antwortete schreiend: „Ja, wir sind mitten im Cuyabeno auf der Lagune. Ich habe keinen Empfang, aber ich gruesse alle ganz herzlich...“
Wie in der gesamten Aequatorregion ist der Sonnenuntergang kurz und schmerzlos. Daemmerung gibt es praktisch keine. Als es dunkel war, machten wir uns auf den Weg ins Campamento und dabei auf die Suche nach Kaimanen. Angeblich solles rauhe Mengen in der Gegend geben. Wir sahen mit unseren Taschenlampen gerade mal ein rotes Augenpaar aufblitzen. Federico schrie immer wieder: „Da ist einer!“, doch immer wenn wir kamen, war der Kaiman weg – angeblich. Na ja, man soll ja an das Gute im Menschen glauben, und sicherlich sind unsere Grosstadtaugen nicht schnell genug....
Am naechsten Morgen besuchten wir eine Indianer-Siedlung – sehr ernuechternd. Keine blanken Busen und nackten Kinder. Alle sind westlich gekleidet und auf der Suche nach dem schnoeden Mammon. Handeln unmoeglich – alles kostet 2 Dollar. Der Star der Siedlung: ein zahmes Tapir-Baby. Die Pflanzungen der Indianer hatten es W. besonders angetan, und er erklaerte uns jedes Pflaenzlein so schnell, dass Federico garnicht nachkam, alles zu bestaetigen: Naranjilla, Papaya, Kakao, Yuka... Fuer 2 USD durften wir bei der Zubereitung von Yukabrot helfen (ganz duenn und fettfrei, nur aus Yuka, von der Form her wie dicke Pfannenkuche, vom Geschmack her – Yuka).
Dann ging es zurueck ins Campamento und von dort 3,5 Std. zurueck zur Basis. Wir packten zusammen, um den Nachtbus zurueck zu nehmen, die anderen fuhren erst tags darauf.
Dann der Abschied: Wir bekamen noch 8taegig haltbare Naturtatoos verpasst. W. von Federico einen missratenen Affen und das Wort „Cuyabeno“ auf Siona. Ich bekam von Rómulo das abstrakte Zeichen einer Anaconda (gibt es in der Laguna Grande – zeigen sich aber nur selten) auf den rechten Arm, die Inkasonne von W. auf den Linken und eine normale Sonne ebenfalls von W. am Nabel verpasst.
Meinen Informationen zufolge sollte der Bus nach Quito um 18:30 Uhr gehen. Das Kanu bestiegen wir um 18:45. Dann war der Sprit alle. Dann waren wir endlich am Puente del Cuyabeno – dem Militaerkontrollpunkt und Nationalparkeingang. Der Putumayo-Bus (mit dem wir fahren wollten) war natuerlich weg, aber angeblich sollte gleich noch der Baños-Bus mit dem gleichen Ziel kommen. Ok, wir setzten uns hin und warteten. Ich liebe die indianischen Namen der Staedte: Putumayo, Shushufindi... das klingt so schoen... Jedenfalls, nach einer halben Stunde kein Bus, dafuer Stromausfall. Meine Nerven sind nicht so staehlern, und mein Optimismus auch nicht – also, ich war fest davon ueberzeugt, dass wir irgendwo am Strassenrand uebernachten muessten, aber schliesslich kam doch der Bus. In Lago Agrio, traurige und verzweifelte Erdoel“metropole“ im ecuadorianischen Oriente, hatten wir ploetzlich keine Sitzplaetze mehr, da diese auf Tickets verkauft worden waren und die zusteigenden Passagiere natuerlich darauf bestanden, ihre ureigenen Plaetze einzunehmen (ich fuehlte mich wie in Deutschland...). Dennoch bekamen wir zwei andere Plaetze nebeneinander. Sie zeigten nicht einmal einen beschissenen Film im Bus (immerhin besser als keiner) – stattdessen spielten sie stundenlang so laute Musik, dass sich sogar der W. beschwerte. Als sie Reggeton auflegten, wovon W. Ausschlag bekommt und wobei kein normaler Mensch schlafen kann, war er aber zum Glueck schon eingeschlafen und wachte erst wieder auf, als sie die Musik ausmachten (worauf sich andere Passagiere ihrerseits beschwerten). Mitten in der Nacht Militaerkontrolle. Kaum bin ich (ohne Musik) eingeschlafen – die zweite Kontrolle, diesmal Polizei, bekam ich garnicht mit – wurde ich zum Pinkeln aufgeweckt.
Und dann erreichen wir Papallacta, wo wir bleiben wollten, um einen Tag in den beruehmten Thermalbaedern zuzubringen. Aber wir kommen nicht um 6 Uhr an, wie wir berechnet hatten, sondern um 4:30. Eiseskaelte auf 3.500 m. Wir wandern von der Hauptstrasse zu den Thermen. Hunde verfolgen uns – Ihr wisst ja alle: ich bin ein Hundeschisser. Um 5 sind wir am Eingang. Wir hoffen, dass die angrenzenden Restaurantchen um 6 aufmachen und uns ein Fruehstueck verkaufen. Wir kuscheln uns zusammen – die Sonne geht langsam hinter den Bergriesen auf, das ist wunderschoen aber bitterkalt.
Natuerlich machen die Restaurantchen ueberhaupt nicht auf. Wir laufen die 2 km zurueck ins Dorf. Alles geschlossen. Nach einigem herumvagabundieren finden wir um 7 Uhr eine kraeftige Bauersfrau mit rundem freundlichen Gesicht, die uns fuer vier Dollar zwei Kaesebrote, frische heisse Milch und eine kraeftige Huehnersuppe „gegen die Kaelte“ verkauft. Ihr kleiner Sohn schaut uns atemlos wie eine Statue beim Essen zu, bis er es mit der Angst zu tun kriege und er sich lieber in die Kueche verdrueckte.
Immerhin kamen wir durch unsere fruehe Ankunft in den Genuss eines ausgiebigen Spaziergangs hin und zurueck und wieder hin zur Therme und durften erleben, wie die Dorfjugend sich auf den Schulweg machte und die Frauen vom Melken in den Bergen zurueckkamen.
Der Rest des Tages: schoen warm im Wasser, die Sonne schien, und wir assen ganz frische Forellen mit rosigem Fleisch.
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Donnerstag, 9. März 2006
Koloniales Zentrum, Guayasamin
djauhara, 21:22h
Heute schicken wir Euch liebe Gruesse aus Bellavista, einem sehr schoenen Stadtteil von Quito, wo man einen Blick ueber die Stadt hat. Hier ist auch die Capilla del Hombre von Guayasamin - einem der bekanntesten zeitgenoessischen Kuenstler nach Picasso, wie wir gerade erfahren haben. Seine Bilder sind schoen und bedrueckend zugleich. Sie haben meistens die Unterdrueckung von Menschen auf der ganzen Welt zum Thema, von den Indianern, schwarzen Sklaven, Kriegswaisen und so weiter. Aber die Farben leuchten wunderschoen. Mir gefallen die Bilder am besten, die die Familie, die Mutterliebe zum Thema haben. Fazit: sehr empfehlenswertes Museum, fuer alle, die mal nach Quito kommen.
http://www.guayasamin.com/pages/index.html
Hier regnet es leider ziemlich oft und dann wird es auch recht frisch. Man darf nicht vergessen, dass es hier kein kochenheisses Wasser zum Duschen und eine Heizung gibt, die einem helfen, sich wieder aufzuwaermen, wenn man nach Hause kommt. Nichtsdestotrotz waren wir fleissig Einkaufen im historischen Zentrum von Quito. Der lange Weg im Bus wird uns immer wieder von fliegenden Haendlern mit interessantem Angebot vom Regenschirm ueber Buntstifte bis hin zu kopierten DVDs verkuerzt, von ohrenbetaeubender Musik aller Couleur (bevorzugt aber Schnulzen) in den Bussen und von den vielen Menschen, die man hier auf den Strassen sehen kann. Ein Freund von uns meinte gar, Deutschland habe weniger Einwohner als Ecuador, weil so wenige Leute unterwegs sind...
Die beiden Rottweiler haben mich inzwischen uebrigens relativ lieb - umgekehrt auch. Max, der frechere von beiden, gibt brav Pfote, Neròn ist noch etwas aengstlicher.
Gestern wurde Willys Bruder Mecias 16. Es gab eine ganz ganz leckere Torte mit FRISCHEN Erdbeeren. Wir haben fuer ihn gesungen und danach Mensch aergere Dich nicht aus der Ravensburger Spielesammlung gespielt.
Vorgestern ist das Licht 6 Std. lang ausgefallen. Zum Glueck kriegt man den Gasherd auch mit Streichhoelzern an, so dass wir keinen Hunger leiden mussten. Ploetzlich war es ganz still im Viertel, wo normalerweise immer irgendwo laut Musik zu hoeren ist oder ein Fernseher, der die Nachbarschaft ueber den neuesten Klatsch informiert. Wir haben uns bei Kerzenschein in der Kueche versammelt und alte Familienfotos - unter anderem von Willys Taufe - angeschaut.
Dann sind noch Gemeindebrueder und -schwestern von Willys Mama gekommen und haben uns begruesst und ans Herz gelegt, dass wir doch bald mal fuer Nachwuchs sorgen sollen... Gott hatte kein Einsehen: ihre Versammlung im Wohnzimmer fand auch bei Kerzenschein statt. Das Licht kam wieder, als ich mir gerade die Zaehne geputzt hatte und auf dem Weg ins Bett war.
Bis naechstes Mal gruessen wir Euch herzlich. N & W
http://www.guayasamin.com/pages/index.html
Hier regnet es leider ziemlich oft und dann wird es auch recht frisch. Man darf nicht vergessen, dass es hier kein kochenheisses Wasser zum Duschen und eine Heizung gibt, die einem helfen, sich wieder aufzuwaermen, wenn man nach Hause kommt. Nichtsdestotrotz waren wir fleissig Einkaufen im historischen Zentrum von Quito. Der lange Weg im Bus wird uns immer wieder von fliegenden Haendlern mit interessantem Angebot vom Regenschirm ueber Buntstifte bis hin zu kopierten DVDs verkuerzt, von ohrenbetaeubender Musik aller Couleur (bevorzugt aber Schnulzen) in den Bussen und von den vielen Menschen, die man hier auf den Strassen sehen kann. Ein Freund von uns meinte gar, Deutschland habe weniger Einwohner als Ecuador, weil so wenige Leute unterwegs sind...
Die beiden Rottweiler haben mich inzwischen uebrigens relativ lieb - umgekehrt auch. Max, der frechere von beiden, gibt brav Pfote, Neròn ist noch etwas aengstlicher.
Gestern wurde Willys Bruder Mecias 16. Es gab eine ganz ganz leckere Torte mit FRISCHEN Erdbeeren. Wir haben fuer ihn gesungen und danach Mensch aergere Dich nicht aus der Ravensburger Spielesammlung gespielt.
Vorgestern ist das Licht 6 Std. lang ausgefallen. Zum Glueck kriegt man den Gasherd auch mit Streichhoelzern an, so dass wir keinen Hunger leiden mussten. Ploetzlich war es ganz still im Viertel, wo normalerweise immer irgendwo laut Musik zu hoeren ist oder ein Fernseher, der die Nachbarschaft ueber den neuesten Klatsch informiert. Wir haben uns bei Kerzenschein in der Kueche versammelt und alte Familienfotos - unter anderem von Willys Taufe - angeschaut.
Dann sind noch Gemeindebrueder und -schwestern von Willys Mama gekommen und haben uns begruesst und ans Herz gelegt, dass wir doch bald mal fuer Nachwuchs sorgen sollen... Gott hatte kein Einsehen: ihre Versammlung im Wohnzimmer fand auch bei Kerzenschein statt. Das Licht kam wieder, als ich mir gerade die Zaehne geputzt hatte und auf dem Weg ins Bett war.
Bis naechstes Mal gruessen wir Euch herzlich. N & W
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Montag, 6. März 2006
Erster Gruss aus Quito
djauhara, 20:12h
So, jetzt bin ich seit 1 Tag und 2 Naechten in Quito – und muss mich zuerst an die amerikanische Tastatur gewoehnen.
In den letzten 2 Tagen habe ich einiges erlebt, deswegen fang ich einfach bei Adam und Eva an. Dankenswerter Weise hatte sich am Freitag Abend mein Chauffeur, mein Vater, bei mir eingefunden. Trotzdem machten wir aus, dass wir um 4:15 aufstehen, falls es schneien sollte und wir doch mit der S-Bahn fahren muessen. Der Wecker klingelt, ich steh auf und suche langsam aber sicher meine 7 Sachen zusammen, als sich die Tuer oeffnet: „Beeil Dich, es hat geschneit! Ich weiss nicht, ob die schon vor 5 in der Frueh den Mittleren Ring raeumen...“. Oh, herzallerliebstes Jesuskind, womit habe ich das verdient? In Madrid habe ich nicht soviel Zeit, um umzusteigen, der Anschlussflug geht 1,5 Std. nach Ankunft... HOFFENTLICH haben wir nicht zu viel Verspaetung!!!
Zehn vor 5 waren wir auf der Piste und schlichen ueber 5 cm Neuschnee zum Mittleren Ring. Hier war schon geraeumt und viele weiterere Schneepfluege unterwegs. Bis kurz vor Ramersdorf alles in Ordnung, dann war ploetzlich nicht mehr geraeumt: „Ja da schau her, da hat einer verschlafen...“
Trotz schlitterns und schleichens landeten wir schliesslich am Iberia-CheckIn – noch vor dem Bodenpersonal. Das ist mir auch noch nicht passiert. Puenktlich sitze ich im Flieger, puenktlich begibt er sich aufs Rollfeld... ich entspanne mich. Wird schon alles klappen. Auf eine Uebernachtung in Madrid habe ich irgendwie nicht so viel Lust.
Dann bremst das Flugzeug und ein komischer Laster mit 2 Armen naehert sich. Aha, das scheinen die beruechtigten Enteisungsmaschinen zu sein... Und schon rinnt eine rote Sosse ueber das Flugzeug und die Fenster. Prost Mahlzeit. Die Herrschaften neben mir werden langsam unruhig. Ja, sie fliegen weiter nach Buenos Aires und haben nur 2 Stunden Aufenthalt in Madrid. WAAAS??? Ich hab ne halbe Stunde weniger, die sollen sich nicht so haben – ich erklaere ihnen den Weg. Da sind wir endlich fertig fuer den Start. Eine Stunde Verspaetung.
Landung. Handgepaeck gepackt. Losgesprintet. 15 Minuten fuer den Weg gebraucht, fuer den normalerweise ueber eine halbe Stunde veranschlagt wird. Hochrot und ausser Atem sprinte ich die letzte Rolltreppe hoch. Ein Spanier winkt mir beruhigend zu und faselt etwas von schlechtem Service und dass die ihre Passagiere ganz schoen fertig machen. Ich sitze im Flugzeug. Neben mir eine Schweizerin, die ihren Flug nach Quito am Vortag verpasst hat. Das ganze Flugzeug voll von rueckkehrenden Auswanderern aus Ecuador. Teils sprechen sie eine wirre Mischung aus italienischen Brocken und Spanisch. Unterhalten sich ueber Arbeitgeber, Abschiebehaft und Aussichten in Ecuador. An Schlafen ist nicht zu denken, ausser mir scheint keiner muede zu sein.
Endlich setzt die Maschine nach 11 Std. zum spektakulaeren Landeanflug an. Ich bin am Verhungern, denn wenn das Essen auch ganz gut war, es war viel zu wenig und liess auf sich warten. Durch die Wolkendecke spitzen die ersten Bergriesen. Der Anflug an Quito ist der tollste, den ich bisher kenne. Immer mit Wolkenschwaden und dunklen Gipfeln verbunden, gibt er einen Vorgeschmack auf das Hochland voll Legenden, Trollen, Geistern und voll Menschen, die ein Gespuer fuer solch uebersinnliche Dinge haben. Dann durchbrechen wir die Wolkendecke – kurz vor 6 Uhr haben wir noch Tageslicht. Die Seitentaeler der ecuadorianischen Hauptstadt liegen vor uns. Das Liga-Stadion, in der Ferne spitzt der ueber 6.000 m hohe Vulkankegel des Cotopaxi herueber, der ueber 5.000 m immer mit Schnee bedeckt ist. Der Cotopaxi scheint ruhig, in ihm brennt aber noch ein Feuer. Seit einigen Jahren erwaermt er sich – kein gutes Zeichen, denn der Statistik zufolge ist es schon wieder Zeit fuer einen Ausbruch. Dann wuerde die Schneekuppe wegschmelzen und Sturzbaeche aus schmelzendem Eis und Lava ueber die angrenzenden Doerfer und Staedte, z.B. Latacunga, gehen. Ein gewaltiger Vulkanausbruch ist ueberliefert, bei dem der Lavastrom bis zur ecudorianischen Kueste reichte.
Willy hat kuerzlich irgendwo gelesen, dass in Quito im letzten Jahr 336 Erdbeben gemessen wurden.
Ziemlich bald stellt sich heraus, dass mein Koffer in Madrid nicht so schnell war, wie ich. Ich muss eine Vermisstenmeldung aufgeben – meine Geduld wird gleich zur Begruessung auf die Probe gestellt. Im Gegensatz zu diversen anderen Reisenden – interessanter Weise v.a. Ecuadorianern – nehme ich es mit Humor und werde entsprechend zuvorkommend behandelt. Dann stuerze ich mich in die Menschenmasse am Ausgang. Es gibt nur einen fuer alle ankommenden Reisenden von internationalen Fluegen. Alles ist voll Schilder, Luftballons, Grossfamilien. Wie soll ich den Willy da nur finden? Ich gehe hinaus. Wieder hinein. Wieder hinaus. Ist er vielleicht schon gegangen? Was jetzt? Taxi nehmen? Da kommt er angesprungen. Braungebrannt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht „Wo warst Du denn? Ich dachte, Du waerst vielleicht schon heimgefahren.“ Die ecuadorianische Nacht empfaengt mich mit etwa 15 Grad. Mir ist heiss. In der Nacht wird die Temparatur auf etwa 7 Grad fallen.
Zu Hause angekommen stellt sich heraus, dass meine Ankunft doch schon bekannt war „sonst haette ich das ganze Haus alleine aufraeumen muessen“, erklaert Willy. Den Rest des Abends habe ich seine beiden Nichten Nataly (6) und Shahiren (4) am Hals haengen. Alle sind da. Die Eltern, die Oma, die Geschwister. Und die zwei Rottweiler Max und Nerón. Ich kann nicht allein aufs Klo gehen, weil die beiden immer vor der Tuer liegen.
Nach einer kraeftigen Huehnersuppe bin ich nochmal gefordert: Wer kann am besten Seilspringen? Auch wenn ich die duenne Hoehenluft etwas spuere – so schlecht komme ich garnicht weg. Dann spielen wir Tauziehen, bis wir kaum noch Haut auf den Haenden haben – und ab ins Bett .
Der Sonntag begruesst mich mit strahlendem Sonnenschein. Mein Kopf brummt ein bisschen. Kurz gefruehstueckt: wie habe ich sie vermisst: die Colada de Dulce, ein dickfluessiges Suessgetraenk aus Mehl, Zimt und Zucker, das den Bauch so voll macht, dass man kaum noch gehen kann.
Dann geht es zum Fussballspiel. Mir ist heiss. Ich hab mir ein Kaeppchen aufgesetzt, die Sonnencreme ist noch in meinem Koffer unterwegs. Der Sonnenbrand laesst nicht auf sich warten – und zwar dort, wo die Kappe eigentlich Schatten gespendet hat: Mein Gesicht leuchtet, im Gegensatz zu meinem Arm, wo die Sonne eigentlich direkt hingestrahlt hat. Interessanter Sachverhalt...
Wir betreten das Olmpiastadion „Estadio Olímpico de Atahualpa“. Atahualpa war der letzte Inka-Koenig. Tragische Geschichte. Ich hab Willy schon mal vorgeschlagen, unseren Sohn so.zu nennen, wenn wir irgendwann mal einen haben sollten. Er war nicht so begeistert.
Heute spielt Deportivo Quito (Willys Mannschaft) gegen El Nacional (ebenfalls Quitoer Mannschaft). Die geballte Emotion im Stadion ueberwaeltigt mich. So viel Gefuehl auf einmal bin ich garnicht mehr gewohnt – eine Gaensehaut laeuft mir ueber den Ruecken. Es riecht sehr lecker nach den Speisen, die die Leute zwischen den Reihen verkaufen: Schweinebraten (Fritada) mit gekochtem Mais (Mote), Chilisosse (Ají), Empanadas (Teigtaschen). Mir laeuft das Wasser im Mund zusammen. Mein Nachbar drueckt mir eine Hand voll Zeitungsschnipsel in die Hand. Willy bekommt zusaetzlich eine gelbe Kassenzettelrolle, wie sie in Supermarktkassen immer als Kopie mitlaeuft (gibt es auch in rosa, ich hoffe, Ihr wisst, was ich meine). Soviel zum Thema Datenschutz. Auf unserer Rolle konnte man die Anzahl und das Ziel der Telefonate pro Tag in einem Telefongeschaeft in der Avenida Amazonas nachlesen.
Dann beginnt das Spiel und mit ihm die Gesaenge der Fans. Pongan bolas! (Setzt Eure Eier ein), Desde la plaza sales como un símbolo sexual. (Du gehst als Sexsymbol vom Platz.). Beim Einmarsch geht ein Regen aus Zeitungsschnipseln nieder. Die Kassenzettelrollen fliegen durch die Luft und werden dabei zu langen Schlangen.
Das Spiel beginnt. Bald gibt es einen Elfmeter fuer Deportivo Quito, kurz darauf faellt das Ausgleichstor von El Nacional. Dann passiert nichts mehr. Selbst mir bleibt es nicht verborgen, dass das Spiel nicht gut ist. Der Kapitaen von Deportivo Quito spielt auch in der Nationalmannschaft...
Zwischendurch bekomme ich eine Gratiszeitschrift in die Hand gedrueckt – Sonntagsbeilage von El Comercio, einer der groessten Tageszeitungen Ecuadors. Etwas gelangweilt blaettere ich, bis ich in der Mitte auf ein Poster von Michael Ballack stosse. Meine Freude erhoeht sich, als ich den Text neben dem Bild lese – hier eine Uebersetzung:
„Bitte, liebe Fans, reisst dieses Poster heraus, haengt es auf... und beginnt, es mit Pfeilen zu bombardieren! Voudou zu praktizieren, ist garnicht schlecht. Denn dieser offensive Angreifer ist das Gehirn von Deutschland, vielleicht der einzige, der momentan im deutschen Team an die Hoehe alter Spielerfiguren wie Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthaus, Rudz Voeller und andere heranreicht. Seine Anwesenheit im Mittelfeld gibt einem blassen und unemotionalen Spielerhaufen Gleichgewicht. Ausserdem gibt er die Baelle wie eine Maschine an den Sturm weiter und verfuegt ueber eine gewisse Macht in der Flanke. Das schlechte an ihm ist seine Einstellung: Die Fans von Bayern Muenchen beschuldigen ihn, sich nicht genug anzustrengen. Hoffentlich behaelt er diese wurschtige Einstellung in der Weltmeisterschaft bei, vor allem im Duell mit Ecuador: Bis dahin – gebt es ihm mit Euren Pfeilen!“
Etwas Spannung kommt auf, als die Fans des Deportivo Quito aufgefordert werden, ein Riesentransparent abzunehmen, das sie zwischen dem Spielfeld und den Zuschauern an ein Gitter angeknuepft hatten, so dass dahinter niemand mehr was sehen konnte. Per Lautsprecher werden sie mehrfach aufgefordert, es zu entfernen. Als sie nicht Folge leisten, wird das Spiel unterbrochen. Unten ziehen sich einige Polizisten zusammen oben toben die Fans – nunmehr in sich gespalten, in die, die das Transparent dabehalten wollen und die, die einfach nur Fussball sehen wollen. Riesengeschrei. Ein Spieler von Deportivo Quito kommt und spricht mit den Fans. Riesengeschrei. Ein junger Mann mit nacktem Oberkoerper klettert hoch und beginnt die Knoten zu loesen. Orangen, die man am Eingang fuer 1 USD geschaelt kaufen kann, fliegen durch die Luft. Er steigt wieder herunter. Der Spieler kommt wieder gelaufen. Riesengeschrei. Dann nehmen zwei Fans das Transparent ab. Das Spiel geht nach 5 Minuten wieder weiter...
Zu Hause gibt es Berge von Tortillas (eine Art Kartoffelknoedel) mit Caucara – kleinen Fleischstueckchen – mit Spiegelei, rote Beete, Salat und Avocado. Ich esse, bis ich fast platze. Mein Lieblingsessen in Ecuador!!!
So und wenn Ihr bis hierher gelesen habt, gratuliere ich Euch sehr herzlich, wuensche Euch eine gute Zeit und bis bald. N.
P.S.: Meinen Koffer und die Sonnencrem habe ich inzwischen auch hier...
In den letzten 2 Tagen habe ich einiges erlebt, deswegen fang ich einfach bei Adam und Eva an. Dankenswerter Weise hatte sich am Freitag Abend mein Chauffeur, mein Vater, bei mir eingefunden. Trotzdem machten wir aus, dass wir um 4:15 aufstehen, falls es schneien sollte und wir doch mit der S-Bahn fahren muessen. Der Wecker klingelt, ich steh auf und suche langsam aber sicher meine 7 Sachen zusammen, als sich die Tuer oeffnet: „Beeil Dich, es hat geschneit! Ich weiss nicht, ob die schon vor 5 in der Frueh den Mittleren Ring raeumen...“. Oh, herzallerliebstes Jesuskind, womit habe ich das verdient? In Madrid habe ich nicht soviel Zeit, um umzusteigen, der Anschlussflug geht 1,5 Std. nach Ankunft... HOFFENTLICH haben wir nicht zu viel Verspaetung!!!
Zehn vor 5 waren wir auf der Piste und schlichen ueber 5 cm Neuschnee zum Mittleren Ring. Hier war schon geraeumt und viele weiterere Schneepfluege unterwegs. Bis kurz vor Ramersdorf alles in Ordnung, dann war ploetzlich nicht mehr geraeumt: „Ja da schau her, da hat einer verschlafen...“
Trotz schlitterns und schleichens landeten wir schliesslich am Iberia-CheckIn – noch vor dem Bodenpersonal. Das ist mir auch noch nicht passiert. Puenktlich sitze ich im Flieger, puenktlich begibt er sich aufs Rollfeld... ich entspanne mich. Wird schon alles klappen. Auf eine Uebernachtung in Madrid habe ich irgendwie nicht so viel Lust.
Dann bremst das Flugzeug und ein komischer Laster mit 2 Armen naehert sich. Aha, das scheinen die beruechtigten Enteisungsmaschinen zu sein... Und schon rinnt eine rote Sosse ueber das Flugzeug und die Fenster. Prost Mahlzeit. Die Herrschaften neben mir werden langsam unruhig. Ja, sie fliegen weiter nach Buenos Aires und haben nur 2 Stunden Aufenthalt in Madrid. WAAAS??? Ich hab ne halbe Stunde weniger, die sollen sich nicht so haben – ich erklaere ihnen den Weg. Da sind wir endlich fertig fuer den Start. Eine Stunde Verspaetung.
Landung. Handgepaeck gepackt. Losgesprintet. 15 Minuten fuer den Weg gebraucht, fuer den normalerweise ueber eine halbe Stunde veranschlagt wird. Hochrot und ausser Atem sprinte ich die letzte Rolltreppe hoch. Ein Spanier winkt mir beruhigend zu und faselt etwas von schlechtem Service und dass die ihre Passagiere ganz schoen fertig machen. Ich sitze im Flugzeug. Neben mir eine Schweizerin, die ihren Flug nach Quito am Vortag verpasst hat. Das ganze Flugzeug voll von rueckkehrenden Auswanderern aus Ecuador. Teils sprechen sie eine wirre Mischung aus italienischen Brocken und Spanisch. Unterhalten sich ueber Arbeitgeber, Abschiebehaft und Aussichten in Ecuador. An Schlafen ist nicht zu denken, ausser mir scheint keiner muede zu sein.
Endlich setzt die Maschine nach 11 Std. zum spektakulaeren Landeanflug an. Ich bin am Verhungern, denn wenn das Essen auch ganz gut war, es war viel zu wenig und liess auf sich warten. Durch die Wolkendecke spitzen die ersten Bergriesen. Der Anflug an Quito ist der tollste, den ich bisher kenne. Immer mit Wolkenschwaden und dunklen Gipfeln verbunden, gibt er einen Vorgeschmack auf das Hochland voll Legenden, Trollen, Geistern und voll Menschen, die ein Gespuer fuer solch uebersinnliche Dinge haben. Dann durchbrechen wir die Wolkendecke – kurz vor 6 Uhr haben wir noch Tageslicht. Die Seitentaeler der ecuadorianischen Hauptstadt liegen vor uns. Das Liga-Stadion, in der Ferne spitzt der ueber 6.000 m hohe Vulkankegel des Cotopaxi herueber, der ueber 5.000 m immer mit Schnee bedeckt ist. Der Cotopaxi scheint ruhig, in ihm brennt aber noch ein Feuer. Seit einigen Jahren erwaermt er sich – kein gutes Zeichen, denn der Statistik zufolge ist es schon wieder Zeit fuer einen Ausbruch. Dann wuerde die Schneekuppe wegschmelzen und Sturzbaeche aus schmelzendem Eis und Lava ueber die angrenzenden Doerfer und Staedte, z.B. Latacunga, gehen. Ein gewaltiger Vulkanausbruch ist ueberliefert, bei dem der Lavastrom bis zur ecudorianischen Kueste reichte.
Willy hat kuerzlich irgendwo gelesen, dass in Quito im letzten Jahr 336 Erdbeben gemessen wurden.
Ziemlich bald stellt sich heraus, dass mein Koffer in Madrid nicht so schnell war, wie ich. Ich muss eine Vermisstenmeldung aufgeben – meine Geduld wird gleich zur Begruessung auf die Probe gestellt. Im Gegensatz zu diversen anderen Reisenden – interessanter Weise v.a. Ecuadorianern – nehme ich es mit Humor und werde entsprechend zuvorkommend behandelt. Dann stuerze ich mich in die Menschenmasse am Ausgang. Es gibt nur einen fuer alle ankommenden Reisenden von internationalen Fluegen. Alles ist voll Schilder, Luftballons, Grossfamilien. Wie soll ich den Willy da nur finden? Ich gehe hinaus. Wieder hinein. Wieder hinaus. Ist er vielleicht schon gegangen? Was jetzt? Taxi nehmen? Da kommt er angesprungen. Braungebrannt und mit einem breiten Grinsen im Gesicht „Wo warst Du denn? Ich dachte, Du waerst vielleicht schon heimgefahren.“ Die ecuadorianische Nacht empfaengt mich mit etwa 15 Grad. Mir ist heiss. In der Nacht wird die Temparatur auf etwa 7 Grad fallen.
Zu Hause angekommen stellt sich heraus, dass meine Ankunft doch schon bekannt war „sonst haette ich das ganze Haus alleine aufraeumen muessen“, erklaert Willy. Den Rest des Abends habe ich seine beiden Nichten Nataly (6) und Shahiren (4) am Hals haengen. Alle sind da. Die Eltern, die Oma, die Geschwister. Und die zwei Rottweiler Max und Nerón. Ich kann nicht allein aufs Klo gehen, weil die beiden immer vor der Tuer liegen.
Nach einer kraeftigen Huehnersuppe bin ich nochmal gefordert: Wer kann am besten Seilspringen? Auch wenn ich die duenne Hoehenluft etwas spuere – so schlecht komme ich garnicht weg. Dann spielen wir Tauziehen, bis wir kaum noch Haut auf den Haenden haben – und ab ins Bett .
Der Sonntag begruesst mich mit strahlendem Sonnenschein. Mein Kopf brummt ein bisschen. Kurz gefruehstueckt: wie habe ich sie vermisst: die Colada de Dulce, ein dickfluessiges Suessgetraenk aus Mehl, Zimt und Zucker, das den Bauch so voll macht, dass man kaum noch gehen kann.
Dann geht es zum Fussballspiel. Mir ist heiss. Ich hab mir ein Kaeppchen aufgesetzt, die Sonnencreme ist noch in meinem Koffer unterwegs. Der Sonnenbrand laesst nicht auf sich warten – und zwar dort, wo die Kappe eigentlich Schatten gespendet hat: Mein Gesicht leuchtet, im Gegensatz zu meinem Arm, wo die Sonne eigentlich direkt hingestrahlt hat. Interessanter Sachverhalt...
Wir betreten das Olmpiastadion „Estadio Olímpico de Atahualpa“. Atahualpa war der letzte Inka-Koenig. Tragische Geschichte. Ich hab Willy schon mal vorgeschlagen, unseren Sohn so.zu nennen, wenn wir irgendwann mal einen haben sollten. Er war nicht so begeistert.
Heute spielt Deportivo Quito (Willys Mannschaft) gegen El Nacional (ebenfalls Quitoer Mannschaft). Die geballte Emotion im Stadion ueberwaeltigt mich. So viel Gefuehl auf einmal bin ich garnicht mehr gewohnt – eine Gaensehaut laeuft mir ueber den Ruecken. Es riecht sehr lecker nach den Speisen, die die Leute zwischen den Reihen verkaufen: Schweinebraten (Fritada) mit gekochtem Mais (Mote), Chilisosse (Ají), Empanadas (Teigtaschen). Mir laeuft das Wasser im Mund zusammen. Mein Nachbar drueckt mir eine Hand voll Zeitungsschnipsel in die Hand. Willy bekommt zusaetzlich eine gelbe Kassenzettelrolle, wie sie in Supermarktkassen immer als Kopie mitlaeuft (gibt es auch in rosa, ich hoffe, Ihr wisst, was ich meine). Soviel zum Thema Datenschutz. Auf unserer Rolle konnte man die Anzahl und das Ziel der Telefonate pro Tag in einem Telefongeschaeft in der Avenida Amazonas nachlesen.
Dann beginnt das Spiel und mit ihm die Gesaenge der Fans. Pongan bolas! (Setzt Eure Eier ein), Desde la plaza sales como un símbolo sexual. (Du gehst als Sexsymbol vom Platz.). Beim Einmarsch geht ein Regen aus Zeitungsschnipseln nieder. Die Kassenzettelrollen fliegen durch die Luft und werden dabei zu langen Schlangen.
Das Spiel beginnt. Bald gibt es einen Elfmeter fuer Deportivo Quito, kurz darauf faellt das Ausgleichstor von El Nacional. Dann passiert nichts mehr. Selbst mir bleibt es nicht verborgen, dass das Spiel nicht gut ist. Der Kapitaen von Deportivo Quito spielt auch in der Nationalmannschaft...
Zwischendurch bekomme ich eine Gratiszeitschrift in die Hand gedrueckt – Sonntagsbeilage von El Comercio, einer der groessten Tageszeitungen Ecuadors. Etwas gelangweilt blaettere ich, bis ich in der Mitte auf ein Poster von Michael Ballack stosse. Meine Freude erhoeht sich, als ich den Text neben dem Bild lese – hier eine Uebersetzung:
„Bitte, liebe Fans, reisst dieses Poster heraus, haengt es auf... und beginnt, es mit Pfeilen zu bombardieren! Voudou zu praktizieren, ist garnicht schlecht. Denn dieser offensive Angreifer ist das Gehirn von Deutschland, vielleicht der einzige, der momentan im deutschen Team an die Hoehe alter Spielerfiguren wie Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthaus, Rudz Voeller und andere heranreicht. Seine Anwesenheit im Mittelfeld gibt einem blassen und unemotionalen Spielerhaufen Gleichgewicht. Ausserdem gibt er die Baelle wie eine Maschine an den Sturm weiter und verfuegt ueber eine gewisse Macht in der Flanke. Das schlechte an ihm ist seine Einstellung: Die Fans von Bayern Muenchen beschuldigen ihn, sich nicht genug anzustrengen. Hoffentlich behaelt er diese wurschtige Einstellung in der Weltmeisterschaft bei, vor allem im Duell mit Ecuador: Bis dahin – gebt es ihm mit Euren Pfeilen!“
Etwas Spannung kommt auf, als die Fans des Deportivo Quito aufgefordert werden, ein Riesentransparent abzunehmen, das sie zwischen dem Spielfeld und den Zuschauern an ein Gitter angeknuepft hatten, so dass dahinter niemand mehr was sehen konnte. Per Lautsprecher werden sie mehrfach aufgefordert, es zu entfernen. Als sie nicht Folge leisten, wird das Spiel unterbrochen. Unten ziehen sich einige Polizisten zusammen oben toben die Fans – nunmehr in sich gespalten, in die, die das Transparent dabehalten wollen und die, die einfach nur Fussball sehen wollen. Riesengeschrei. Ein Spieler von Deportivo Quito kommt und spricht mit den Fans. Riesengeschrei. Ein junger Mann mit nacktem Oberkoerper klettert hoch und beginnt die Knoten zu loesen. Orangen, die man am Eingang fuer 1 USD geschaelt kaufen kann, fliegen durch die Luft. Er steigt wieder herunter. Der Spieler kommt wieder gelaufen. Riesengeschrei. Dann nehmen zwei Fans das Transparent ab. Das Spiel geht nach 5 Minuten wieder weiter...
Zu Hause gibt es Berge von Tortillas (eine Art Kartoffelknoedel) mit Caucara – kleinen Fleischstueckchen – mit Spiegelei, rote Beete, Salat und Avocado. Ich esse, bis ich fast platze. Mein Lieblingsessen in Ecuador!!!
So und wenn Ihr bis hierher gelesen habt, gratuliere ich Euch sehr herzlich, wuensche Euch eine gute Zeit und bis bald. N.
P.S.: Meinen Koffer und die Sonnencrem habe ich inzwischen auch hier...
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